Schulsanitätsdienst (SSD) in der Sekundarstufe I & II
Schüler*innen helfen Schüler*innen
Schulsanitäter*innen sorgen bei Schul- und Sportfesten, Ausflügen und an ganz normalen Schultagen für Sicherheit und helfen ihren Mitschüler*innen bei Notfällen. Sie wissen, wie man einen Verband anlegt, wie man Mitschüler*innen beruhigt und wie man die stabile Seitenlage ausführt - die Grundlagen der Ersten Hilfe gehen ihnen leicht von der Hand.
Der Schulsanitätsdienst geht allerdings weit über Erste Hilfe hinaus: Schulsanitäter*innen übernehmen Verantwortung für ihre Mitschüler*innen. Sie sind bei Unfällen in der Schule als erste zur Stelle, leisten Erste Hilfe und informieren den Rettungsdienst, wenn es nötig wird. Das sind wichtige Aufgaben, die Wissen und Einfühlungsvermögen, aber auch Selbstbewusstsein und Teamarbeit erfordern.
Was passiert im Notfall?
Innerhalb des Schulsanitätsdienstes gibt es feste Teams, die abwechselnd (z. B. wöchentlich) für den Einsatzfall eingeplant werden. Passiert tatsächlich etwas, muss das Team, das gerade Dienst hat, über Durchsagen, Funkgeräte oder Boten informiert werden. Es kümmert sich dann am Unfallort um die Verletzten oder Erkrankten, veranlasst gegebenenfalls die Alarmierung des Rettungsdienstes und leistet Erste Hilfe. Anschließend wird der Einsatz für eventuelle Versicherungsfragen dokumentiert.
Beim Schulsanitätsdienst steht das Miteinander im Vordergrund, insbesondere das Mit- und Voneinanderlernen. Im Mittelpunkt der regelmäßigen Treffen stehen nicht nur Besprechung und Weiterbildung, sondern auch gemeinsamer Freizeitspaß und gegenseitige Unterstützung. Schüler*innen übernehmen gemeinsam mit einer Kooperationslehrkraft selbst die Planung ihrer Treffen, kümmern sich um die Einsätze, die Materialien und versuchen schon im Vorfeld, Unfallsituationen zu vermeiden.
Teamarbeit im Schulsanitätsdienst
Meistens sind die Schulsanitäter*innen in einer Arbeitsgemeinschaft organisiert. Sie treffen sich regelmäßig, um über Einsätze zu berichten, die Einsatzpläne abzustimmen und Erste Hilfe-Kenntnisse zu vertiefen. Da der Schulsanitätsdienst vom Jugendrotkreuz vor Ort organisiert wird, finden in vielen Regionen auch regelmäßige Wochenendfreizeiten und Wettbewerbe statt.
Weitere Infos
Grundlagen des Schulsanitätsdienstes findet man in der Arbeitshilfe „Schulsanitätsdienst Aufbau – Begleitung – Beratung“. In den JRK-Mindeststandards zur Schularbeit sind zudem die Aufgaben der Schulsanitäter*innen und Lehrer*innen geklärt. Mehr dazu findet ihr in der Mediathek des Bundesverbands.
Materialien für den Schulsanitätsdienst wie T-Shirts, Schulsanitätsdienst-Taschen, Pflaster und vieles mehr bietet Kolöchter&Partner an: www.koloechter.de, Tel.: 02304 4839, Fax: 02304 42640, E-Mail: info(at)koloechter.de
Nähere Informationen zum Schulsanitätsdienst erhaltet ihr im JRK-Büro!
FAQ - die wichtigsten Fragen beantwortet
Was macht der Schulsanitätsdienst?
Er leistet bei Notfällen in der Schule Erste Hilfe, dokumentiert die Hilfeleistung, ist für die Überprüfung und Ergänzung der Verbandsmaterialien zuständig, achtet auf Gefahrenquellen in der Schule und hilft bei ihrer Beseitigung. Er sichert Veranstaltungen der Schule wie Sportfeste oder Wandertage ab. Kurzum: Er sorgt für mehr Sicherheit in der Schule.
Wer kann Schulsanitäter*in werden?
Alle Schüler*innen, die eine Erste Hilfe-Grundausbildung (neun Unterrichtseinheiten) abgeschlossen haben und sich reif genug für diese Aufgabe fühlen. Für jüngere Schüler*innen, die eine kindgerechte Erste Hilfe-Ausbildung abgeschlossen haben, gibt es die Möglichkeit, als Juniorhelfer*in dabei zu sein. Vorraussetzung ist natürlich, dass es an der Schule einen Schulsanitätsdienst des Jugendrotkreuzes gibt und sichergestellt ist, dass Interessierte gründlich in Erster Hilfe geschult und durch eine*n Kooperationslehrer*in betreut werden können.
Was hat die Schule davon?
Schulsanitäter*innen sind darin ausgebildet, Gefahren zu vermeiden. Passiert doch etwas, sind sie sofort zur Stelle, helfen kompetent und verringern so die Unfallfolgen. Darüber hinaus werden im Schulsanitätsdienst Menschlichkeit, Hilfeleistung und Toleranz trainiert, was wiederum das soziale Klima der Schule positiv beeinflusst.
Was muss die Schule tun?
Die Schule muss ihren Sanitätsdienst unterstützen. Es liegt in der Verantwortung der Schule, dass die Schulsanitäter*innen einen geeigneten Raum zur Verfügung haben, in dem Verletzte betreut und die dafür notwendigen Materialien gelagert werden können. Diesen Raum aufgeräumt und sauber zu halten, gehört zu den Aufgaben der Schulsanitäter*innen. Außerdem sollte ein*e Kooperationslehrer*in, die*der ebenfalls durch das Jugendrotkreuz geschult und bei der Arbeit begleitet wird, die Betreuung der Arbeitsgemeinschaft übernehmen.
Wichtig ist zudem ein Aushang in jedem Klassenzimmer mit den Dienstzeiten der Schulsanis und ihren jeweiligen Unterrichtsräumen, damit sie im Notfall schnell erreichbar sind. Natürlich spielt aber auch die zuständige Kooperationslehrkraft eine zentrale Rolle, die die Gruppe begleitet und betreut.
Wie viel Zeit nimmt der Schulsanitätsdienst in Anspruch?
Der Schulsanitätsdienst wird meistens in Form einer Arbeitsgemeinschaft an der Schule angeboten. Regelmäßige Treffen sind also Pflicht. Die Erste-Hilfe-Ausbildung zu Beginn findet entweder im Rahmen dieser Treffen oder an zusätzlichen Terminen statt. Dazu kommt der – über einen Plan geregelte – tägliche Dienst selbst. Gerade in den Schulpausen sollte der Schulsanitätsdienst präsent, in Notfällen aber auch in der Unterrichtsstunde erreichbar sein. Der dort verpasste Stoff muss dann selbstständig nachgearbeitet werden.
Betreuung und Ausbildung
Betreuung und Ausbildung der SSDler*innen
Schulsanitäter*innen benötigen eine Erste-Hilfe-Schulung, um als First Responder aktiv werden zu können. Um diese anzubieten, kann eng mit dem Jugendrotkreuz bzw. Deutschen Roten Kreuz vor Ort zusammengearbeitet werden. EH-Kurse, die ein DRK-Kreisverband für Schulsanis durchführt, sind für diese kostenfrei. Begleitet werden Schulsanis durch feste Ansprechpersonen aus dem Kollegium, sogenannten SSD-Kooperationslehrkräften, die sie im Schulalltag in ihrer Aufgabe unterstützen. So können beispielsweise SSD-Gruppenstunden dazu genutzt werden, gemeinsam zu üben, Fälle durchzusprechen und sich weiterzubilden - dies stets angeleitet bzw. organisiert durch die zuständige Lehrkraft.
Ausbildung der Lehrkräfte
Kooperationsehrkräfte werden in ihrer Arbeit durch das Jugendrotkreuz in Westfalen-Lippe unterstützt - durch Beratung und spezielle Fort- und Ausbildungsmodule für Lehrer*innen. Anmelden kann man sich unter diesem Link.
Wenn sich ein Schulsanitätsdienst an einer Schule etabliert hat, lohnt es sich, darüber nachzudenken, Lehrkräfte aus den eigenen Reihen Erste-Hilfe-Ausbilder*innen ausbilden zu lassen. Hier bietet die DRK-Rettungsschule spezielle Kurse für Lehrkräfte an. Eine Ausbildung ist allerdings nur in vorheriger Absprache mit dem zuständigen Kreisverband möglich, da dieser sowohl die Anmeldung als auch die Kosten dafür übernimmt. Der Ausbilder*innenschein befähigt dann dazu, offizielle Erste Hilfe Kurse - in diesem Falle dann für Schulsanis und Kollegium - im Auftrag des Kreisverbands umzusetzen.
Kosten der Fortbildungen für Lehrkräfte
Der Einführungs- und Aufbaukurs Schulsanitätsdienst sowie das SSD-Forum sind kostenlose Fortbildungsangebote vom JRK Westfalen-Lippe, die wir dank der Unterstützung der Unfallkasse NRW umsonst anbieten können. Da wir nur ein gewisses kostenloses Zimmerkontingent zur Verfügung stellen, können hierfür im Einzelfall Kosten entstehen. Des Weiteren werden keine Kosten zur An- und Abreise von uns übernommen.